Ein Buch verändert Leben
Artikel-Nr | 257627000 |
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ISBN | 978-3-89287-627-4 |
Verlag | CSV |
Seiten | 136 |
Erschienen | 26.09.2018 |
Artikelart | Taschenbuch, 11 x 18 cm |
Überarbeitete Neuauflage!
"Ein Buch verändert Leben" ist ein ansprechendes evangelistisches Taschenbuch. Inhalt: Das komplette Johannesevangelium (Elberfelder Übersetzung) - evangelistische Erklärungen zum Johannesevangelium in der Sprache von heute - Lebenszeugnisse von Menschen, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind.
Autor: | Stefan Drüeke |
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17.06.19 13:35 | Thomas Schittli
Sehr enttäuschend
Ich bin dem Buch über eine Produktvorstellung begegnet und war sehr gespannt - zum Glück lese ich fast jedes Buch selber, bevor ich es verschenke… ich finde, dass das Büchlein sehr unglücklich geraten ist, weil mir scheint, dass es die wohl zumeist sehr kritischen und vorsichtigen ungläubigen Menschen nur sehr, sehr holprig und oberflächlich abholt.
Deshalb gehe ich davon aus, dass die Qualität eines solchen Büchleins sehr wichtig ist – einerseits hängt die Umkehr eines Menschen zwar primär von Gott ab, aber er schenkt uns die Gnade, dass wir ihm bei diesem Wunderwerk dienen dürfen. Und wenn jemand dann tatsächlich ein solches Büchlein liest, müsste es den Leser von Anfang an der Hand nehmen und dann durch jedes Kapitel führen. Und ein Kommentar zum Evangelium müsste den Leser, der das Evangelium vermutlich nicht kennt, sinnvoll abholen.
Also zum Buch:
Generell finde ich schade…
• Dass die Buchseiten nicht widergeben, in welchem Kapitel von Johannes man grad ist. Das würde das neugierige Blättern und Suchen vereinfachen.
• In der Einleitung zum Johannesevangelium müsste unbedingt etwas zur Übersetzung erwähnt werden und warum sie gewählt wurde.
• Das Kapitel «Sie begegneten Jesus» holt für mich den Leser zu wenig klar ab.
Generell sind die Titel und Untertitel meist vage, so dass nicht klar ist, was nun kommt. Ich mag das bei Themen, die mir Suspekt sind, gar nicht, weil vage Titel Vor-Vertrauen verlangen und immer den Eindruck wecken, dass etwas versteckt werden soll.
Ein Titel wie «Menschen im neuen Testament, die Jesus begegneten» würde sofort klarmachen, was nun kommt.
Leider erklärt auch der einleitende Kapitel-Text denn Sinn und Zweck des Kapitels nicht klar.
Kommen nun nette Fabeln? Oder Geschichten von Menschen unserer Zeit? Oder kurze Romane? In welchem Zusammenhang steht die Bibelstelle in der Fussnote? (mir ist dies schon klar, aber ich bin ziemlich sicher, dass meine ungläubige Schwester die Fussnoten nur dann liest, wenn sie etwas mehr wissen möchte. Der Haupttext ist aber nicht selbstredend, weshalb das Lesen bzw. recherchieren der Fussnote wichtig wäre.
Ein Text wie «In diesem Kapitel versetzen wir uns in vier Personen des neuen Testaments, denen Jesus in schwierigen Situationen begegnete» dürfte doch sehr helfen.
Dann sind auch die Untertitel verwirrend formatiert und verwirrend formuliert:
Im Inhaltsverzeichnis ist dieser Untertitel aufgeführt: «Die Frau von Sichar», im Buch ist er aber optisch nicht als Untertitel formatiert, dafür aber der Text: «Eine Seele, durstig…». Und beide Untertitel scheinen mir für einen Leser, der sich sicherlich sehr kritisch und vorsichtig dem Thema annähert, nicht hilfreich zu sein: es ist bereits Abenteuer genug, das Buch zur Hand zu nehmen – muss dann auch jedes Kapitel als geheimnisvolles Rätsel betitelt sein?
• Auch bei den persönlichen Zeugnissen hätte ich von Anfang an Klarheit geschafft und in den Titeln den Vornamen des Redners erwähnt. Ich finde einen Titel wie «Björn: Ich wurde ein neuer Mensch» viel einladender, weil er persönlich ist.
• Der «Kommentar» zum Evangelium scheint mir eines Kommentars für ungläubige Leser nicht würdig.
Da wird z.B. das für den Leser unwichtige Volumen eines Weinkrugs bei der Hochzeit ausgewiesen, aber zu den ersten Versen des Johannesevangeliums, über die jeder Erstleser stolpern dürfte, steht nichts. Oder es wird erklärt, dass Myrrhe ist ein duftendes Baumharz ist, das als Betäubungsmittel verwendet werden kann.
In der Produktbeschreibung schreibt Ihr:
«Evangelistische Erklärungen zum Johannes-Evangelium in der Sprache von heute.»
Ich glaube nicht, dass es dieser Formulierung gerecht wird, es ist höchstens ein «Johannes-Evangelium mit 30 sehr kurzen Anmerkungen».
• Generell fehlt mir natürlich ein kurzes Kapitel: Wie weiter? Wohin bei Fragen?
Nützlich und wichtig wären ein paar wichtige praktische Punkte zum Start bzw. für die nächsten Schritte, wobei gute Bibelübersetzungen erwähnt werden sollten.
Ein paar Stellen, deren Formulierung überdenkt werden sollte:
• Seite 10:
"Endlich können wir den Beweis antreten, dass die heutige hebräische Bibel voller Fehler ist. Wir brauchen nur die Texte dieser uralten Funde mit dem modernen Text zu vergleichen, dann lassen sich Tausende von Abschreibfehlern nachweisen", waren bibelkritische Wissenschaftler überzeugt. Die Texte wurde verglichen.
**Das Jubeln verstummte. - Von einer Hand voll Schreibfehlern abgesehen,**
stimmen die Texte perfekt überein. Damit ist der Beweis erbracht: Kein Buch der Antike wurde besser und sorgfältiger abgeschrieben als das Alte Testament. …"
Die markierte Formulierung ist sehr unglücklich und die meisten Leser dürften darüber stolpern. Die meisten Leser dürften das Wort ‘voll’ dem Wort ’Schreibfehlern’ zuordnen und lesen: «Von … voll Schreibfehlern abgesehen…»
- und dann merken sie, dass das Wort ‘Hand’ irgendwie nicht passt.
Vermutlich empfiehlt der Duden dass man nicht «Hand voll» schreibt, sondern «Handvoll» - dann ist diese wichtige Textstelle sofort klar und stellt keine fragen
• Seite 13:
"«Es steht fest: Auch über das Neue Testament hat Gott gewacht.
**Jeder Bibelleser kann sicher sein: Die Bibel ist unverfälscht, **
weil Gott seine Hand im Spiel hat. Weil sie das Wort Gottes ist mit einer einzigartigen Botschaft Gottes an uns Menschen. Und sie gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens:»"
Die Aussage stimmt heute nicht mehr: hier müsste unbedingt der Hinweis erfolgen, dass der Bibelleser nur mit einer gewissenhafte Übersetzung sicher sein kann, dass seine Bibel unverfälscht ist.
Es wäre furchtbar (schade) um jeden Aufwand, wenn ein passiver Katholik durch dieses Büchlein das Evangelium entdeckt – und dann bei einer katholischen ‘Übersetzung’ endet oder sich eine ‘Bibel in gerechter Sprache’ kauft, weil das so toll klingt.
• Seite 94:
"Die Bibel spricht. Authentische Worte des ewigen allmächtigen Gottes über das Leben von Menschen.
**Über Leben.**
In das Leben hinein. "
Der markierte Text ist unklar – was will er sagen? Vermutlich «Über das Leben im Allgemeinen», ev. abgekürzt «Über das Leben»
• Seite 99:
"Und er sagt: «Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe zuerst den Stein auf sie.» Er beugt sich wieder herunter und schreibt weiter in den Sand.
**(Sie werden in den Sand geschrieben, verwehen, die den Quell des lebendigen Wassers, Gott den Ewigen, verlassen haben, klagt der Prophet Jeremia (Jer. 17,13) im Alten Testament. Erkennen «sie» sich?)**"
Dieser Satz ist gut gemeint und sehr schlecht formuliert – und dürfte bei ungläubigen Lesern Fragen aufwerfen, für die sie selber keine Antwort finden dürften.
Wenn der Leser in einem solchen Büchlein über die Frage stolpert: «was will er eigentlich sagen??», dann dürften viele Leser es verwirrt zur Seite legen.
• Seite 103:
**"Wir treffen uns**
in den Menschen, die Jesus in der Bibel begegnen. Sie alle spiegeln uns wieder - …"
Na ja, «wir finden uns» oder «wir erkennen uns» wären klarere Formulierungen, so dass man flüssig lesen kann. Weiter unten:
Wir finden uns wieder … in den Sünden und Versehrtheiten der neutestamentlichen Gestalten.
Diese Formulierung scheint mir auch wieder sehr holprig und richtig wäre, dass wir uns in den biblischen Gestalten wiederfinden – nicht nur im NT, was ja eine bemerkenswert tolle Eigenschaft von Gottes Wort ist (‘Gestalten’ klingt auch komisch, passt aber wohl).